Das Eisen

Der Hochofen am Oberen Teich auf einem Gemälde um 1700. Herrenhof Lövstabruk. foto: Gabriel Hildebrand, 2015.

Von Dr. Karin Monié. Übersetzung: Helmut Müssener.

Lövstabruk, oder in einer älteren Schreibweise Leufsta bruk, ist eine alte Eisenhütte am Risforsbach, deren Wurzeln zurück ins Mittelalter reichen. In ihrer ältesten Zeit wurde sie von Bauern betrieben, bis sie 1596 von der „Krone“, d. h. Staat und König, übernommen wurde. Lövstabruk ist nur eine in der Reihe von Eisenhütten und Eisenhämmern in Norduppland mit einer langen Geschichte. Voraussetzung für die dortige Eisenherstellung war außer der Eisenerzgrube in Dannemora vor allem eine flache, aber wald- und wasserreiche Natur, die die Eisenindustrie, die nun entstand, zu nutzen wusste.

Während des siebzehnten Jahrhunderts entwickelte sich in Lövstabruk wie auch in zahlreichen anderen Eisenhütten Nordupplands das ganze Jahr hindurch eine industrielle Produktion von Stabeisen, d.h. Schmiedeeisen vor allem in Form von Eisen- und Stahlstangen. Dies unterschied Norduppland von Bergslagen, den anderen Gebieten in Mittelschweden, in denen die Bergleute nur saisonweise arbeiteten. Bereits 1615 gab es in Lövstabruk vier Hochöfen, fünf Eisenhämmer und eine Grobschmiede.

1626 wurde die Hütte von Willem de Besche gepachtet, und Louis De Geer wurde im Jahre danach sein Geschäftspartner. Beide waren Wallonen und stammten aus Liège/Lüttich. 1646, also kaum 20 Jahre später, wurde Louis De Geer dann alleiniger Eigentümer. Lövstabruk war Teil eines größeren Besitzes, zu dem auch die Hütten in Gimo und Österbybruk sowie Forsmark gehörten. Dort wurden vor allem Kanonenkugeln hergestellt, während man in Lövstabruk in erster Linie Stabeisen mit großem Querschnitt für den Exportmarkt produzierte. Das Eisen wurde auf dem Wasserweg transportiert, so während des achtzehnten Jahrhunderts zunächst vom Lagerplatz zum Eisenmagazin in Ängskär an der Hållnäsküste und danach mit Kähnen nach Öregrund, wo es auf Schiffe umgeladen wurde. Von dort ging es zur Eisenwaage in Stockholm und danach erneut per Schiff nach Hull in England für den Weitertransport nach Sheffield.

Durch neue Technik aus Mitteleuropa wurde die Eisenproduktion ständig effektiver, denn die eingewanderten Wallonen verbesserten Schmiedetechnik und die Herstellung von Holzkohle, die zusammen mit Wasserkraft die wichtigste Energiequelle war. Fachausdrücke wie Wallonen- Schmiede und „Resmila“, d.h. ein Hoch-Meiler, bürgten für Qualität und Effektivität. In den Wäldern um Lövstabruk gab es viele Meiler, und das Wasser stammte aus dem Risforsbach, der das große Sumpfgebiet Florarna entwässerte, bzw. aus den nahen Seen.

Zwei große Gemälde im Herrenhof von Lövstabruk vermitteln uns ein Bild davon, wie Eisenhütte und Umgebung im siebzehnten Jahrhundert aussahen. Das erste, ein Panorama um 1660, vermittelt einen Eindruck von der Größe der Hütte und des Ortes sowie der einzelnen Gebäude; der Künstler ist unbekannt. Das zweite aus der Zeit um 1700 zeigt, wie es in Lövstabruk vor der Katastrophe des Jahres 1719 aussah, als die gesamte Anlage von den Russen niedergebrannt wurde, die damals die gesamte schwedische Ostseeküste verheerten.

Hütte und Ort wurden schnell wiederaufgebaut und boten bereits in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts das Bild, das sie heute noch bieten, und Lövstabruk wurde die größte Eisenhütte des Landes. Mit Hilfe der Technik, die die Wallonen einführten, wurde ein hochwertiges Stabeisen hergestellt, und die Stäbe jeweils mit einem großen, sorgfältig ausgestanzten L sowie einem leufsta sweden gestempelt, für lange Zeit das wichtigste Exportprodukt des Landes. Im neunzehnten Jahrhundert wurde dann das Lancashire-Verfahren nach englischem Vorbild eingeführt.

Die Hütte blieb bis 1917 im Besitz der Familie de Geer, als sie an die Gimo-Österby AG verkauft wurde. Die Produktion wurde danach 1926 eingestellt und die meisten Fabrikgebäude abgerissen. Gebäude aus der Blütezeit der Eisenhütte sind heute nicht mehr vorhanden, sieht man von einer Schlosserei und einigen anderen Gebäuden ab.

Die Schmiede am Oberen Teich auf einem Gemälde um 1700. Herrenhof Lövstabruk. foto: Gabriel Hildebrand, 2015.

En 1626, l’exploitation fut confiée à Willem de Besche (1573–1629), qui s’associa l’année suivante à Louis De Geer (1587–1652). Tous deux étaient des Wallons originaires de Liège. Louis De Geer acheta le domaine en 1643. Lövsta faisait à ce moment-là partie d’un complexe plus étendu, englobant Gimo et Österby. L’usine de Forsmark fut également ajoutée au contrat. On y fabriquait des boulets de canon, tandis que Lövsta produisait surtout du fer brut, en barres de grande dimension, pour le marché d’exportation. Le fer était transporté par voie maritime. A partir du XVIIIe siècle, il partait en péniche de son lieu de stockage, dans l’entrepôt de Ängskär, sur la côte de Hållnäs, vers Öregrund, pour être déchargé, puis rechargé, et envoyé vers Stockholm où il était pesé; de là, il était expédié vers Hull, en Angleterre, puis redirigé vers Sheffield.

Teil eines Stabeisens aus Lövstabruk mit dem Eisenstempel der Hütte. foto: Gabriel Hildebrand, 2018.

La fabrication du fer s’effectuait avec de nouvelles techniques venues du continent. Les immigrés wallons faisaient progresser l’art de la forge et les méthodes d’obtention du charbon. Le charbon de bois et l’eau constituaient les sources d’énergie indispensables. Des termes comme «affinage wallon »ou« charbonnière en meule »étaient gages de qualité et d’efficacité. Dans les forêts qui entouraient Lövsta, les charbonnières – ces lieux où l’on produisait du charbon par combustion lente du bois – étaient nombreuses. L’eau provenait de la rivière de Risfors, elle-même alimentée par les vastes marécages de Florarna et les lacs environnants.

Deux grands tableaux, au manoir de Lövsta, donnent un aperçu de l’usine telle qu’elle apparaissait au XVIIe siècle. L’un est un panorama datant d’environ 1660, qui donne une idée à la fois de l’étendue de l’usine et des différents édifices. L’artiste n’est pas connu. L’autre date d’environ 1700 et montre l’usine telle qu’elle était avant la catastrophe de 1719, quand tout le domaine fut incendié par les Russes, dans le sac qu’ils menèrent sur la côte est de la Suède.

Schranke zum Grabchor der Familie de Geer im Dom zu Uppsala, geschmiedet aus Stabeisen der Hütten Strömsberg und Ullfors, die zu Lövstabruk gehörten. foto: Olle Norling, Upplandsmuseum.

L’usine fut rapidement reconstruite et prit, dès la première moitié du XVIIIe siècle, l’apparence qu’elle a encore de nos jours. Lövsta devint la plus grande forge de Suède. Grâce au savoir-faire importé par les Wallons – l’affinage wallon –, on fabriquait un fer marchand d’excellente qualité. Ce fer en barre, estampillé d’un «L», avec une entaille soigneusement placée dans la lettre et le poinçon «leufsta sweden», fut pendant longtemps le premier produit d’exportation du pays. Au XIXe siècle, on introduisit l’affinage de Lancashire, sur le modèle anglais.

L’entreprise demeura dans la famille de Geer jusqu’à la vente de l’activité, en 1917, à la société Gimo-Österby. La forge fut exploitée jusqu’en 1926, date à laquelle la production s’arrêta, et la plupart des bâtiments servant à l’activité furent détruits. Le matériel industriel de la grande époque de l’usine a donc disparu aujourd’hui, à l’exception d’un atelier de travail de détail, et de quelques autres constructions.